Ernährungstrends haben sich in den letzten Jahren stark verbreitet. Von Low Carb, Low Fat, Vegetarisch, Vegan hin zu Ketogen. Diese Liste ist lange nicht abschliessend.

«Ich esse alles» = Ich bin ein einfacher Typ, unkompliziert und locker drauf.

Wie ich mich ernähre sagt etwas über mich als Mensch und meinen Charakter aus. Dies die Annahme und weit verbreitete Meinung. Doch ist das wirklich so?

Nehmen wir als Beispiel die vegane Ernährung – die in den letzten Jahren am rasantesten gewachsene Ernährungsform. Es gibt unzählige Gründe auf eine vegane Ernährung umzusteigen. Und nicht selten ist eine Reihe von Faktoren ausschlaggebend für eine Ernährungsumstellung.

Stereotypen unter Veganern

Mein Arzt hat mir gesagt, ich vertrage keine Milchprodukte und von Fleisch kriege ich Hautausschlag.

Die Kranke

Es wird viel zu viel Wasser und Energie wird für die Produktion von tierischen Lebensmitteln verschwendet. Dies kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Der Nachhaltige

Die armen Tiere. Ich könnte niemals ein Tier essen, welches für mich sterben musste.

Die Tierliebende

Ich fühle mich körperlich und geistig besser beim Verzicht auf tierische Produkte.

Der Gesundheitsbewusste

Es gibt so viele gute vegane Rezepte. Ich liebe es mich kreativ in der Küche auszutoben.

Die Trendige

Bewusst kompliziert?

«Mir bekommt Milch nicht so gut.»

Vielleicht bekommt dir Milch nicht so gut, weil du davon eine schlechte Haut bekommst (Die Kranke).

«Fleisch schmeckt mir einfach nicht.»

Vielleicht schmeckt dir Fleisch nicht, weil der Gedanke ein Tier zu essen in dir negative Gefühle auslöst (Die Tierliebende).

So werden bewusste Entscheidungen absurderweise vom Gegenüber abgewertet. Im Gegensatz dazu, wenn «etwas nicht schmeckt» oder man «etwas nicht verträgt», ist man immer noch der «lockere und unkomplizierte Typ» – schliesslich kann man dann ja nichts dafür.

Entscheide dich bewusst!

Noch nie wurde ein selbstbestimmtes und damit bewusstes Leben so hoch gepriesen wie heute. Doch in Sachen Ernährung ist häufig das Gegenteil der Fall.

Genau wie für genügend Bewegung oder ausreichend Schlaf zu sorgen, trägt auch die richtig gewählte Ernährung zu einem gesunden Lebensstil bei.

Sich bewusst für eine Ernährungsform zu entscheiden, bedeutet Sorge für sich und seine Bedürfnisse zu tragen. Es bedeutet die Bedürfnisse des Körpers nicht zu ignorieren und braucht nie eine Legitimation.

Und denke daran: Nicht immer lässt sich eine Ernährungsart den Stereotypen zuordnen. Denn sowohl bei den Fleischessern wie auch bei den Veganern gibt es die Gutmenschen, die Besserwisser, die Lockeren, die Unkomplizierten und viele weitere Typen.

Finde dein neues Normal. Finde dein Richtig.

Wie auch in anderen Lebensbereichen, sollte das «Normal» hinterfragt werden. Nur weil etwas seit langem als normal gilt, muss es nicht richtig sein.

Denke über dein neues «Normal» nach…