Gewicht verlieren, Fett abbauen, Muskeln aufbauen, definierter aussehen, stĂ€rker werden – die Liste an Fitness-Zielen ist lang und der Wunsch nach körperlicher VerĂ€nderung gross. Doch welche Rolle spielt nebst dem Sport die ErnĂ€hrung? Kann ich mich mit intuitiver ErnĂ€hrung körperlich verĂ€ndern und meine Ziele erreichen?

Auch wenn hinter dem Konzept Intuitive Eating primÀr die Selbstakzeptanz und das Annehmen des eigenen Körpers steht, schliesst es ein körperliches Ziel nicht aus. Sofern man mit und nicht gegen seinen Körper arbeitet und auf dessen Signale achtet.

ErnĂ€hrungstagebuch fĂŒhren – Fluch oder Segen?

In der Fitness Szene ist es nicht ungewöhnlich seine tÀgliche ErnÀhrung zu dokumentieren. Zahlreiche Apps sind mittlerweile auf dem Markt, die einem die Arbeit eines ErnÀhrungstagebuchs ganz leicht machen. Man gibt ein, was und wieviel man gegessen hat und die NÀhrwerte werden durch die App berechnet.

Ist das Tracken von MakronÀhrstoffen und das Konzept «intuitive Eating» ein Widerspruch?

Jein! Intuitive Eating plĂ€diert fĂŒr Essen nach BauchgefĂŒhl. Das Tracken von MakronĂ€hrstoffen bedeutet hingegen die tĂ€gliche Dokumentation der verzehrten Nahrungsmittel um so einen möglichst genauen Überblick ĂŒber die zu sich genommenen Kohlenhydrate, Proteine und Fett (= MakronĂ€hrstoffe, abgekĂŒrzt Makros) zu erhalten. Das ist nun doch ein Widerspruch in sich!? Nicht unbedingt!

  1. Sich damit zu beschĂ€ftigen, welche Lebensmittel wieviel Kohlenhydrate, Proteine und Fett haben, ist sehr lehrreich. Deshalb ist es empfehlenswert – zumindest fĂŒr eine kurze Zeitperiode – seine ErnĂ€hrung zu tracken. Mit dem Hintergrundwissen ist es einfacher im Alltag smarte Entscheidungen zu treffen.
  2. Man lernt sich besser kennen und kann nachschauen, wie man gegessen hat, nachdem man sich sehr gut oder aber auch sehr schlecht gefĂŒhlt hat.

Schritt fĂŒr Schritt zum intuitiven Essen

Da wir alle darauf bedacht sind unserem Körper Gutes zu tun und uns gut zu fĂŒhlen, kann das Tracken von Makros den Übergang zu einer intuitiv gesunden und wohltuenden ErnĂ€hrung erleichtern. Insbesondere, wenn man eine komplizierte Beziehung zum eigenen Essverhalten und seinem Körper hat (/hatte). Denn, wer Essen mit SchuldgefĂŒhlen und Verboten verbindet, dem fĂ€llt eine intuitive ErnĂ€hrung von heute auf morgen schwierig.

ErnÀhrungswissen sammeln und Hungersignale deuten

Zudem kann ein ErnĂ€hrungstagebuch hilfreich sein, wenn man verlernt hat körperliche Signale zu deuten. Wenn man das GefĂŒhl verloren hat, wieviel und welches Essen man benötigt bzw. einem gut tut. Man kann somit in einem vorgegebenen Rahmen wieder erlernen, mit welchen Nahrungsmitteln und Portionsgrössen man sich wohl fĂŒhlt – dies kann sowohl ein Überessen als auch eine Unterversorgung von NĂ€hrstoffen verhindern.

Im Internet lassen sich zahlreiche Kalorienrechner finden. Wichtig ist hier, dass man sich auf eine vertrauenswĂŒrdige Quelle stĂŒtzt, welche nebst dem Alter, Gewicht und der Grösse beispielsweise auch Bewegung im Alltag und Beruf und wöchentliche Sporteinheiten berĂŒcksichtigt. Zudem macht es Sinn eigenen Erfahrungen zu sammeln und die vorgerechneten Werte nach oben oder unten zu korrigieren.

Energiebilanz: Kohlenhydrate – Proteine – Fett

GrundsĂ€tzlich verlangt der Körper nach der Menge an Fett, Protein und Kohlenhydrate um alle Stoffwechselprozesse aufrecht erhalten zu können. Alle MakronĂ€hrstoffe haben ihre Berechtigung und sollten in jeder ErnĂ€hrung – zumindest in moderatem Masse – vorkommen.

Dies heisst aber nicht immer, dass wir so optimal unsere Ziele erreichen. Simplifiziert: Wenn jemand sehr viel Krafttraining macht und Muskelmasse aufbauen möchte, braucht die Muskulatur zur Regeneration und zum Aufbau zusĂ€tzliches Protein. Und um genĂŒgend Energie fĂŒr das Training zu haben, sind zudem auch Kohlenhydrate von grosser Bedeutung.

Wenn jemand sehr viel und intensives Ausdauertraining macht und beispielsweise auf einen Marathon trainiert, braucht der Körper vermehrt Kohlenhydrate, um diese intensive Leistung zu bewĂ€ltigen. Fett ist ebenfalls essentiell und wird in erster Linie bei niedrig intensivem und lĂ€nger anhaltendem Training als primĂ€rer Energielieferant genutzt, respektive nachdem die Kohlenhydratspeicher im Körper aufgebraucht wurden. Zudem ist Fett ausserordentlich wichtig fĂŒr die hormonelle Balance. Wenn man in diesen FĂ€llen auf den Körper hört und ihm mehr davon gibt was er verlangt, kann intuitive ErnĂ€hrung sehr gut zum Erfolg fĂŒhren.

Da wir jedoch oft gedankliche Schranken haben und diese uns leider oft fehlleiten, kann eine Auseinandersetzung mit den einzelnen MakronĂ€hrstoffen in den verschiedenen Lebensmitteln, welche wir alltĂ€glich konsumieren, uns helfen besseren Zugang dazu zu finden und uns helfen in eine intuitive ErnĂ€hrung zurĂŒckfĂŒhren.

So oder so ist in erster Linie die mentale Gesundheit entscheidend. Denn diese bietet das Fundament fĂŒr jegliche körperliche Ziele. Das heisst, sich gesund zu ernĂ€hren, sollte nachhaltig und damit langfristig durchfĂŒhrbar sein und keine Restriktionen enthalten: Unseren Körper mit allen wichtigen MakronĂ€hrstoffen und MikronĂ€hrstoffen (Vitamine, Spurenelemente etc.) versorgen und uns mit voller Energie, guter Stimmung und LeistungsfĂ€higkeit durch den Tag bringen und langfristig gesund halten.